Wo liegen die Nieren im Körper? Genaue Position & Funktion
Die Frage „Wo liegen die Nieren?“ scheint auf den ersten Blick simpel, aber die Antwort ist spannender als man denkt.Die Nieren verstecken sich nämlich nicht einfach irgendwo im Bauchraum. Stattdessen haben sie ihren festen Platz im hinteren, oberen Bereich des Rumpfes, beidseitig der Wirbelsäule. Man kann sie sich wie ein gut geschütztes Kontrollzentrum vorstellen, das direkt unter dem Rippenbogen eingebettet ist.
Diese Lage hinter dem Bauchfell (retroperitoneal) ist auch der Grund, warum Nierenprobleme oft als stechender Flankenschmerz wahrgenommen werden – und nicht als typischer Bauchschmerz, wie man ihn von Magen oder Darm kennt.
Die genaue Position der Nieren verstehen
Um die Lage der Nieren wirklich zu begreifen, müssen wir uns ihre Nachbarschaft zu Knochen und anderen Organen genauer ansehen. Ihre Position ist kein Zufall, sondern strategisch gewählt, um maximalen Schutz und eine optimale Funktion sicherzustellen.
Die Nieren liegen im sogenannten Retroperitonealraum. Das bedeutet, sie befinden sich hinter jener dünnen Haut, die den Großteil unserer Bauchorgane wie eine Art Beutel umhüllt. Dieser geschützte Bereich im hinteren Teil des Rumpfes sorgt dafür, dass sie sicher an ihrem Platz bleiben.
Höhe und Asymmetrie der Nieren
Eine faszinierende anatomische Feinheit: Die beiden Nieren sind keine perfekten Zwillinge auf exakt derselben Höhe. Die rechte Niere sitzt meist etwa 1,5 Zentimeter tiefer als ihre linke Schwester. Der Grund dafür ist ein ziemlich dominanter Nachbar – die Leber. Als größtes inneres Organ beansprucht sie einiges an Platz und drückt die rechte Niere ein Stück nach unten.
Diese Infografik macht die asymmetrische Lage der Nieren sehr schön deutlich:

Man erkennt gut, wie die Leber die rechte Niere nach unten verschiebt, während die linke Niere etwas höher und näher an der Milz liegt.
Um die wichtigsten Fakten zur Nierenlage schnell zu erfassen, hilft ein Blick auf diese Übersicht.
Die Lage der Nieren auf einen Blick
| Merkmal | Beschreibung |
|---|---|
| Position im Körper | Beidseitig der Wirbelsäule, im hinteren oberen Bauchraum |
| Raum | Retroperitonealraum (hinter dem Bauchfell) |
| Höhe | Ungefähr zwischen dem 12. Brustwirbel (BWK 12) und dem 3. Lendenwirbel (LWK 3) |
| Asymmetrie | Rechte Niere liegt aufgrund der Leber ca. 1,5 cm tiefer als die linke |
| Schutz | Teilweise durch die unteren Rippen (11. und 12. Rippe) geschützt |
| Größe | Ca. 11-12 cm lang, 5-6 cm breit, 3-4 cm dick |
Diese Tabelle fasst die wichtigsten Fakten zur Position der Nieren im Körper zusammen, um eine schnelle Orientierung zu ermöglichen. Die exakte Position kann natürlich von Mensch zu Mensch leicht variieren, aber diese Angaben bieten eine verlässliche anatomische Grundlage.
Obwohl sie nur etwa die Größe einer Computermaus haben (11 bis 12 Zentimeter lang und rund 150 Gramm schwer), sind die Nieren wahre Kraftpakete. Medizinstudenten prägen sich die Dimensionen oft mit der simplen Regel 12 cm × 6 cm × 3 cm ein.
Trotz ihrer geringen Größe ist ihr Energiebedarf enorm – vergleichbar mit dem des Herzens. Ihre strategische Lage ist nicht nur für den Schutz entscheidend, sondern auch für die direkte Anbindung an die großen Blutgefäße wie die Aorta und die untere Hohlvene, was ihre lebenswichtige Filterfunktion erst ermöglicht.
Dieses Wissen über die genaue Lage der inneren Organe ist absolut grundlegend, um die komplexen und faszinierenden Zusammenhänge im menschlichen Körper wirklich zu verstehen.
Die Anatomie der Nieren: Ein Blick auf ihre gut geschützte Lage

Man stellt sich die Nieren oft irgendwo im Bauch vor, dabei liegen sie viel weiter hinten und oben als die meisten denken. Eingebettet im hinteren Bauchraum, direkt vor der Rückenmuskulatur, sitzen sie gut versteckt hinter dem Bauchfell. Diese Lage bezeichnen wir in der Anatomie als retroperitoneal.
Stell dir vor, die Nieren wären ein wertvolles Paket, das der Körper sicher verstauen muss. Die retroperitoneale Lage ist wie eine mehrschichtige, stoßdämpfende Verpackung tief im Inneren. Von hinten schirmen die unteren Rippen sie wie ein knöcherner Schild ab und fangen direkte Stöße ab.
Schicht für Schicht gut gepolstert
Der Körper hat gleich mehrere Schutzmechanismen entwickelt, um diese lebenswichtigen Organe zu sichern:
- Die Capsula adiposa, eine dicke Fettkapsel, umhüllt jede Niere wie ein weiches Kissen und polstert sie gegen Druck von außen.
- Darüber liegt die Fascia renalis, eine robuste Bindegewebshülle, die alles an Ort und Stelle hält und zusätzliche Stabilität gibt.
- Die untersten Rippen decken die oberen Abschnitte der Nieren ab und bilden eine Art knöchernes Dach.
Diese Kombination aus Fett, Bindegewebe und Knochen sorgt dafür, dass die Nieren bei den meisten Alltagsbewegungen und kleineren Stößen nicht verrutschen oder beschädigt werden. Aus diesem Grund spürt man Probleme in dieser Region oft nur als dumpfen, tief liegenden Flankenschmerz.
Die Niere ist ein Meisterwerk der Natur, dessen Position im Körper perfekt durchdacht und anatomisch brillant geschützt ist.
Willst du noch tiefer in die faszinierende Welt der Niere eintauchen? Dann wirf einen Blick in unseren ausführlichen Artikel zum Aufbau und Funktion der Niere.
Dieser ausgeklügelte Schutz ist natürlich kein Zufall, sondern das Ergebnis einer langen Evolution. Interessanterweise sitzen die Nieren dabei nicht exakt auf gleicher Höhe. Die rechte Niere liegt durch die große Leber, die ihr den Platz streitig macht, meist ein Stückchen tiefer als die linke.
Ein kleines Gefälle mit großer Wirkung
Diese leichte Asymmetrie ist anatomisch von Bedeutung und lässt sich gut an den Rippen festmachen:
| Niere | Position relativ zur Rippe |
|---|---|
| links | liegt etwa auf Höhe der 11. Rippe |
| rechts | liegt etwas tiefer, auf Höhe der 12. Rippe |
Dieses kleine Gefälle sorgt nicht nur für eine optimale Raumausnutzung, sondern schützt beide Organe ideal vor Erschütterungen. Ihre Lage direkt neben den großen Blutgefäßen wie der Aorta und der Vena cava inferior sichert zudem eine extrem effiziente Blutversorgung und -reinigung.
Zusammengefasst funktioniert der Schutz also so:
- Ein dickes Fettpolster schützt mechanisch vor Stößen.
- Festes Bindegewebe fixiert die Niere und verhindert ein Verrutschen.
- Die unteren Rippen schützen die oberen Nierenpole vor direktem Trauma.
Für angehende Mediziner sind diese Details Gold wert. Sie sind der Schlüssel, um pathologische Befunde wie Schwellungen oder Lageanomalien frühzeitig zu erkennen. Schon eine einfache Perkussion, also ein leichtes Abklopfen des Flankenbereichs, kann erste wichtige Hinweise liefern.
Ein kurzer Klopftest über der Niere hilft oft schon, einen echten Nierenschmerz von reinen Muskelschmerzen zu unterscheiden.
Didaktische Hinweise für dein Studium
Um dir die retroperitoneale Lage der Nieren wirklich einzuprägen, nutze visuelle Hilfsmittel. Häng dir ein anatomisches Poster auf oder nutze digitale 3D-Modelle. Besonders eindrucksvoll sind Vintage-Illustrationen, wie du sie bei Animus Medicus findest – sie verbinden Wissenschaft und Kunst auf eine Weise, die im Gedächtnis bleibt.
In der Klinik wird dieses Wissen dann lebendig. Bildgebende Verfahren machen die Nieren sichtbar:
- Der Ultraschall (Sonografie) ist die erste Wahl: schnell, schmerzfrei, mobil und ohne Strahlenbelastung.
- Eine Computertomografie (CT) liefert gestochen scharfe, hochauflösende Schnittbilder, die jedes Detail von Lage und Struktur zeigen.
- Die Magnetresonanztomografie (MRT) kommt ohne Röntgenstrahlung aus und ist unschlagbar, wenn es um die Darstellung von Weichteilen geht.
Diese Techniken helfen dir, dein theoretisches Wissen über die Anatomie im Körper des Patienten wiederzufinden. Experimentiere ruhig selbst, indem du die Lage skizzierst oder digitale Lernkarten erstellst. So übersetzt du das Gelernte in dein eigenes visuelles Vokabular.
Wie man Anatomie künstlerisch darstellen kann
Stell dir eine Vintage-Zeichnung vor: Die Fettkapsel könnte als leuchtend gelbes oder rotes Polster dargestellt werden, das die bohnenförmige Niere schützend umschließt. So wird die Schutzfunktion auf einen Blick grafisch klar.
| Stil | Vorteil |
|---|---|
| Vintage | Betont die ästhetischen Details und wirkt fast wie ein Kunstwerk. |
| Modern | Fokussiert auf klare Strukturen, saubere Linien und präzise Beschriftungen. |
Du siehst, die Lage der Nieren ist weit mehr als nur ein trockenes anatomisches Fakt. Sie ist ein perfektes Beispiel für das geniale Zusammenspiel von Schutz, Versorgung und cleverer „Raumplanung“ im menschlichen Körper. Dieses Verständnis hilft dir, medizinische Zusammenhänge nicht nur auswendig zu lernen, sondern wirklich zu begreifen.
Beim Abtasten (Palpation) ist die Niere übrigens kaum zu spüren, da sie so tief und gut gepolstert liegt. Der klassische Test ist das sanfte Klopfen an den Flanken, das bei einer Nierenreizung den typischen, dumpfen Schmerz auslöst.
Diese einfachen Techniken kannst du im klinischen Alltag direkt anwenden und dein anatomisches Wissen mit der Praxis verknüpfen. Denk immer daran: Das retroperitoneale Versteck schützt die Nieren nicht nur, sondern sichert auch ihre optimale Filterfunktion in einer ruhigen Umgebung.
Bleib neugierig
Warum die Position der Nieren für ihre Funktion entscheidend ist

Die Lage der Nieren ist weit mehr als nur eine anatomische Randnotiz – sie ist eine strategische Meisterleistung. Man kann sich die Nieren wie eine hochentwickelte Kläranlage vorstellen, die unermüdlich das gesamte Blutvolumen unseres Körpers reinigt. Damit diese Anlage ihre gewaltige Aufgabe bewältigen kann, muss sie stabil, gut geschützt und perfekt an die Hauptversorgungsleitungen angeschlossen sein.
Ihre geschützte retroperitoneale Position, also hinter dem Bauchfell, schafft genau diese stabile Umgebung. Gut gepolstert durch Fettgewebe und abgeschirmt von den unteren Rippen, können die Nieren hier ihre beeindruckende Leistung erbringen: Sie filtern täglich bis zu 1.800 Liter Blut, was ungefähr dem 300-fachen deines gesamten Blutvolumens entspricht. Dieser Prozess läuft völlig ungestört vom Trubel des Bauchraums ab, wo Organe wie Magen und Darm ständig in Bewegung sind.
Mehr als nur ein Filter
Doch die durchdachte Positionierung unterstützt weit mehr als nur die Entgiftung. Ihre unmittelbare Nähe zur Hauptschlagader (Aorta) und zur unteren Hohlvene (Vena cava inferior) ist absolut entscheidend für ihre Rolle als zentraler Regulator im Körper. Man könnte sagen, sie haben einen direkten Draht zum Kreislauf, über den sie blitzschnell auf Veränderungen reagieren und lebenswichtige Prozesse steuern.
Diese Lage ermöglicht ihnen gleich mehrere kritische Aufgaben:
- Blutdruckregulierung: Die Nieren messen konstant den Blutdruck. Fällt er ab, schütten sie das Hormon Renin aus, um ihn wieder anzupassen.
- Wasser- und Salzhaushalt: Sie steuern millimetergenau, wie viel Wasser und welche Elektrolyte im Körper bleiben oder ausgeschieden werden – eine Balance, die für jede einzelne Zelle überlebenswichtig ist.
- Hormonproduktion: An diesem geschützten Ort produzieren sie auch lebenswichtige Hormone wie Erythropoetin (EPO), das im Knochenmark die Bildung roter Blutkörperchen anregt.
Wie wichtig diese Funktionen sind, wird klar, wenn man sich die Zahlen in Deutschland ansieht. Aktuell sind etwa 80.000 Menschen auf eine Nierenersatztherapie wie die Dialyse angewiesen, weil ihre Organe diese Aufgaben nicht mehr ausreichend erfüllen. Schätzungsweise sind sogar über zwei Millionen Menschen von einer eingeschränkten Nierenfunktion betroffen. Diese Zahlen verdeutlichen, wie zentral eine gesunde Niere für das gesamte System ist. Wer tiefer einsteigen möchte, kann mehr über die Aufgaben und Krankheiten der Niere bei Springer Pflege erfahren.
Die „versteckte“ Lage der Nieren ist also kein Zufall, sondern ein Meisterstück der Evolution. Sie sichert die Stabilität für die gigantische Filterleistung und ermöglicht gleichzeitig eine präzise Steuerung von Blutdruck, Flüssigkeitshaushalt und Hormonproduktion.
Die Verbindung von Lage und Leistung
Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Position der Nieren direkt mit ihrer Effizienz verknüpft ist. Jeder Aspekt ihrer Lage – der Schutz durch Rippen und Fett, die stabile Einbettung hinter dem Bauchfell und die Nähe zu den großen Gefäßen – ist darauf optimiert, ihre lebenswichtigen Funktionen zu sichern. Ohne diesen sicheren und strategisch günstigen Standort könnten sie ihre Rolle als Wächter unserer inneren Balance nicht so zuverlässig erfüllen. Die Frage „Wo liegen die Nieren?“ führt uns also direkt zur Antwort, warum sie so unglaublich leistungsfähig sind.
Nierenschmerzen sicher von Rückenschmerzen unterscheiden
Ein dumpfer Schmerz im Rücken – wer kennt das nicht? Fast automatisch fragt man sich: Ist das nur ein verspannter Muskel oder melden sich vielleicht doch die Nieren? Die genaue Lage der Nieren zu kennen, ist hier der allererste Schritt, um diese wichtige Unterscheidung treffen zu können.
Die Nieren sitzen ziemlich weit oben im Rumpf, jeweils links und rechts neben der Wirbelsäule, gut geschützt direkt unter den untersten Rippen. Probleme in dieser Region fühlen sich deshalb oft wie ganz normale Rückenschmerzen an. Aber es gibt ein paar klare Anzeichen, die dir helfen, die wahre Ursache aufzuspüren.
Der Charakter des Schmerzes
Ein typischer Nierenschmerz, von Medizinern als Flankenschmerz bezeichnet, fühlt sich einfach anders an als ein Problem mit der Muskulatur. Man beschreibt ihn oft als tief, dumpf und bohrend, manchmal kommt er auch in Wellen. Meistens tritt er nur auf einer Seite auf und – ganz entscheidend – er lässt sich kaum durch eine andere Körperhaltung oder Bewegung beeinflussen.
Muskuläre Rückenschmerzen hingegen sind häufig ziehend oder stechend. Sie verändern sich spürbar, wenn du dich bewegst. Wenn Strecken, Drehen oder eine neue Position den Schmerz lindert oder verschlimmert, dann spricht das stark für ein Problem am Bewegungsapparat.
Nierenschmerz vs. Rückenschmerz – die wichtigsten Unterschiede
Um die Sache noch klarer zu machen, hilft ein direkter Vergleich. Diese Tabelle fasst die wichtigsten Merkmale zusammen, damit du die Symptome besser einordnen kannst.
| Merkmal | Typischer Nierenschmerz (Flankenschmerz) | Typischer muskulärer Rückenschmerz |
|---|---|---|
| Lokalisation | Einseitig, hoch im Rücken unter dem Rippenbogen (Flanke) | Oft mittig oder beidseitig entlang der Wirbelsäule, kann ausstrahlen |
| Schmerzart | Tief, dumpf, bohrend, kolikartig, wellenförmig | Eher oberflächlich, ziehend, stechend, krampfartig |
| Abhängigkeit | Meist unabhängig von Bewegung und Position | Verstärkt oder gelindert durch Bewegung, Haltungswechsel, Druck |
| Begleitsymptome | Oft Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Schmerzen beim Wasserlassen | Selten systemische Symptome, meist rein lokaler Schmerz |
Die Tabelle gibt eine gute erste Orientierung. Denk aber daran, dass Schmerzen immer individuell sind und Symptome sich auch mal überlappen können.
Warnsignale, die du ernst nehmen solltest
Oft sind es die Begleitsymptome, die den entscheidenden Hinweis geben, dass wirklich die Nieren die Ursache sind. Sie sind wie rote Flaggen, die du auf keinen Fall ignorieren solltest.
Achte ganz genau auf diese Anzeichen, wenn sie zusammen mit Flankenschmerzen auftreten:
- Fieber und Schüttelfrost sind klassische Zeichen für eine Infektion, zum Beispiel eine Nierenbeckenentzündung.
- Übelkeit und Erbrechen können bei sehr starken Nierenschmerzen auftreten, wie sie etwa durch Nierensteine verursacht werden.
- Veränderungen beim Wasserlassen: Schmerzen oder Brennen, ständiger Harndrang oder sogar Blut im Urin sind alarmierend.
- Ein allgemeines, starkes Krankheitsgefühl und eine unerklärliche Abgeschlagenheit.
Treten solche Symptome auf, solltest du nicht zögern und sofort einen Arzt aufsuchen. Gerade die Kombination aus Fieber und Flankenschmerz ist ein medizinischer Notfall.
Wichtiger Hinweis: Dieser Leitfaden dient der Orientierung. Bei unklaren, starken oder anhaltenden Schmerzen im Rücken- oder Flankenbereich ist eine ärztliche Abklärung immer der richtige und sichere Weg.
Während die meisten Rückenschmerzen harmlos sind, gibt es auch hier spezifische Warnzeichen für ernstere Probleme. Mehr über die sogenannten "Red Flags" bei Rückenschmerzen erfährst du in unserem weiterführenden Artikel. Dort lernst du, gefährliche von ungefährlichen Symptomen sicher zu unterscheiden – ein Wissen, das für deine Gesundheit entscheidend sein kann.
Die nieren am eigenen körper ertasten

Anatomisches Wissen aus Büchern ist eine Sache, aber die eigenen Organe direkt am Körper zu spüren, macht die Theorie erst richtig lebendig. Mit einer ganz simplen Übung kannst du ein besseres Gefühl dafür entwickeln, wo genau deine Nieren liegen. So beantwortest du die Frage nach ihrer Lage nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit den Händen.
Natürlich wirst du die Organe selbst nicht direkt ertasten können. Dafür liegen sie viel zu tief und sind von Muskeln, Fett und Rippen gut geschützt. Trotzdem gibt dir diese Methode eine exzellente Vorstellung von ihrer Position – und das hilft dir dabei, mögliche Beschwerden in Zukunft viel genauer zu lokalisieren.
Eine einfache anleitung, um die lage zu finden
Alles, was du brauchst, sind deine eigenen Hände und ein paar Augenblicke Zeit. Folge einfach diesen Schritten, um die Anatomie am eigenen Leib zu erfahren.
- Steh aufrecht und locker. Atme ein paar Mal tief durch, damit deine Muskulatur entspannt ist.
- Leg die Hände in die Flanken. Stell dir vor, du stemmst die Hände in die Hüften. Deine Finger zeigen dabei nach vorne in Richtung Bauch.
- Positioniere deine Daumen. Spreize jetzt die Daumen nach hinten ab und lass sie auf deinem Rücken landen. Sie kommen ganz natürlich direkt unterhalb deines Rippenbogens auf der Rückenmuskulatur zum Liegen.
Genau da! Der Bereich, den deine Daumen jetzt abdecken, ist die Heimat deiner Nieren. Du spürst nun ihre ungefähre Höhe und seitliche Position. Denk daran, dass deine linke Niere meist ein kleines bisschen höher sitzt als die rechte.
Ein wichtiger Punkt: Gesunde Nieren sind normalerweise nicht palpabel, also nicht durch die Bauchdecke tastbar. Ihre tiefe, retroperitoneale Lage und die schützende Fettkapsel machen sie für eine Untersuchung von außen unzugänglich.
Warum dieses körpergefühl so wertvoll ist
Diese kleine Übung ist weit mehr als nur eine anatomische Spielerei. Sie hat einen echten praktischen Nutzen, der dir im Alltag und vor allem bei gesundheitlichen Fragen weiterhelfen kann.
Wenn du ein klares Bewusstsein für die Lage deiner Organe hast, kannst du:
- Schmerzen besser zuordnen: Einen dumpfen Schmerz in dieser Region erkennst du schneller als einen möglichen Flankenschmerz. So kannst du ihn leichter von tiefer liegenden, rein muskulären Rückenschmerzen unterscheiden.
- Symptome präziser beschreiben: Beim Arzt musst du nicht mehr vage von „Rückenschmerzen“ sprechen. Stattdessen kannst du genau auf den Bereich unterhalb des Rippenbogens deuten – ein entscheidender Hinweis für jede Diagnose.
- Eine stärkere Verbindung zum eigenen Körper aufbauen: Wer weiß, wo die eigenen Organe zu Hause sind und welch immense Arbeit sie tagtäglich leisten, entwickelt oft ein tieferes Verständnis und eine größere Wertschätzung für die eigene Gesundheit.
Indem du die Lage deiner Nieren kennst und fühlst, machst du abstraktes Wissen zu einer ganz konkreten, persönlichen Erfahrung.
Häufig gestellte fragen zur lage und funktion der nieren
Die genaue Lage und die Aufgaben der Nieren werfen immer wieder ganz konkrete Fragen auf. Hier habe ich die häufigsten für dich gesammelt und beantworte sie – kurz, prägnant und so, wie es in der Praxis relevant ist. So kannst du typische Unsicherheiten schnell aus dem Weg räumen und deinen Körper noch ein Stück besser verstehen.
Wir tauchen in Themen ein, die in den vorherigen Kapiteln vielleicht nur am Rande erwähnt wurden, aber für viele Menschen von großem Interesse sind. Sieh diesen Bereich einfach als deine schnelle Wissensquelle für spezifische Anliegen.
Sind die nieren schmerzempfindlich?
Ja, aber auf eine sehr spezielle Art. Das Nierengewebe selbst besitzt kaum Schmerzrezeptoren. Der Schmerz, den wir als „Nierenschmerz“ kennen, stammt fast immer von der Nierenkapsel, also der straffen Hülle, die das Organ umgibt.
Stell dir diese Kapsel wie eine feste Membran vor. Wenn im Inneren der Niere durch eine Entzündung, einen aufgestauten Urin oder einen Nierenstein der Druck steigt, wird diese Hülle gedehnt. Genau diese Dehnung reizt die empfindlichen Nervenfasern in der Kapsel – und das löst den typischen, oft als tief und dumpf beschriebenen Flankenschmerz aus.
Kann man mit nur einer niere leben?
Absolut, und zwar ohne Weiteres. Viele Menschen leben ein völlig normales und gesundes Leben mit nur einer Niere. Das funktioniert, weil unser Körper über eine erstaunliche Fähigkeit zur Kompensation verfügt.
Wenn eine Niere fehlt, sei es von Geburt an, durch eine Spende oder eine OP, dann wächst die verbleibende Niere oft ein wenig und steigert ihre Filterleistung. Sie übernimmt quasi die Arbeit für zwei und hält das Blut souverän sauber. Natürlich ist es dann umso wichtiger, diese einzelne Niere durch einen gesunden Lebensstil besonders gut zu schützen.
Ein gesunder Mensch benötigt nur etwa 20 % seiner gesamten Nierenfunktion, um ohne Dialyse auszukommen. Eine einzige gesunde Niere schafft in der Regel 75 % bis 85 % der Arbeit von zweien und sichert die Gesundheit damit locker.
Können die nieren ihre position verändern?
Normalerweise nicht. Die Nieren sind durch ihre Fettkapsel und das umliegende Bindegewebe ziemlich fest an ihrem Platz verankert. In seltenen Fällen kommt es aber zu einer sogenannten Wanderniere (Nephroptose).
Bei einer Wanderniere ist das Organ übermäßig beweglich und kann im Stehen spürbar nach unten sinken. Dieses Phänomen tritt häufiger bei sehr schlanken Frauen auf, weil bei ihnen das stützende Fettgewebe manchmal weniger ausgeprägt ist. Typische Anzeichen können Flankenschmerzen im Stehen sein, die sich im Liegen sofort bessern.
Warum sitzen die nieren im rücken und nicht im bauch?
Ihre Position ganz hinten im Körper ist ein genialer Schutzmechanismus der Natur. Im vorderen Bauchraum sind die Organe durch die Verdauung ständig in Bewegung. Die retroperitoneale Lage schützt die Nieren vor diesen permanenten Erschütterungen.
Gleichzeitig bieten der Rücken mit seiner kräftigen Muskulatur und die unteren Rippen einen viel besseren mechanischen Schutz vor Stößen und Verletzungen von außen. Diese geschützte „Werkstatt“ ist einfach der ideale Ort für ihre sensible und lebenswichtige Filterarbeit. Die Frage "Wo liegen die Nieren im Körper?" führt uns also direkt in ihre optimal gesicherte Kommandozentrale im hinteren Rumpf.
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