
Voraussetzung für Medizinstudium: So gelingt der Platz
Der Traum vom Arztberuf ist für viele ein Lebensziel, doch der Weg dorthin ist mit einigen Hürden gepflastert. Die allererste und wichtigste Voraussetzung für ein Medizinstudium ist die Hochschulzugangsberechtigung (HZB). In den meisten Fällen ist das dein Abitur – und zwar am besten mit einem exzellenten Notenschnitt. Aber ein gutes Zeugnis allein reicht oft nicht aus, denn das Vergabeverfahren ist komplexer, als man zunächst denkt.
Welche Voraussetzungen für ein Medizinstudium wirklich zählen
Der Weg ins Medizinstudium gleicht oft einem Labyrinth mit verschiedenen Eingängen. Dreh- und Angelpunkt für fast alle Bewerbungen ist die Plattform Hochschulstart.de. Hierüber werden nahezu alle staatlichen Studienplätze in Deutschland vergeben. Ohne eine Bewerbung hier führt für die meisten also kein Weg vorbei.
Das System teilt die begehrten Plätze in drei große Töpfe auf, die sogenannten Quoten. Jede dieser Quoten folgt ihrer eigenen Logik und gibt unterschiedlichen Bewerberprofilen eine faire Chance. Diese Struktur zu verstehen, ist schon der erste große Schritt in Richtung einer erfolgreichen Bewerbungsstrategie.
Die drei Wege zum Studienplatz
Die Verteilung der Plätze ist klar geregelt und zeigt, dass es mehr als nur den einen Pfad zum Erfolg gibt. Diese drei Quoten entscheiden letztendlich über deine Zulassung:
- Abiturbestenquote (30 % der Plätze): Das ist der direkteste Weg ins Studium. Hier gehen die Plätze an die Bewerber mit den besten Abiturnoten aus jedem einzelnen Bundesland. Ein Schnitt von 1,0 ist hier oft die goldene Eintrittskarte.
- Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) (60 % der Plätze): Für die meisten Bewerber ist das die größte Chance. Die Universitäten kombinieren hier die Abiturnote mit weiteren Kriterien. Dazu gehören zum Beispiel das Ergebnis des Tests für medizinische Studiengänge (TMS), Praktika oder eine abgeschlossene Berufsausbildung im medizinischen Bereich.
- Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) (10 % der Plätze): Dieser Weg ist für alle gedacht, die unabhängig von ihrer Abiturnote mit anderen Qualifikationen glänzen. Hier zählen vor allem Berufserfahrung im medizinischen Sektor oder herausragende Testergebnisse.
Jedes Jahr kämpfen Zehntausende Bewerber um die rund 12.000 staatlichen Studienplätze in der Humanmedizin. Die Aufteilung auf diese drei Quoten stellt sicher, dass nicht nur reine Schulnoten, sondern auch praktische Eignung und echtes Engagement belohnt werden.
Die folgende Tabelle gibt dir einen schnellen Überblick, wie die Studienplätze auf die einzelnen Quoten verteilt werden und was jeweils das Zünglein an der Waage ist.
Überblick der Zulassungsquoten im Medizinstudium | ||
---|---|---|
Quote | Anteil der Studienplätze | Entscheidendes Kriterium |
Abiturbestenquote | 30 % | Die reine Abiturnote im Landesvergleich. |
Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) | 60 % | Ein Mix aus Abiturnote, TMS, Ausbildung und anderen Kriterien. |
Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) | 10 % | Notenunabhängige Kriterien wie Berufserfahrung oder Tests. |
Diese Tabelle zeigt deutlich: Es gibt nicht nur den einen Weg. Jede Quote bietet eine eigene Tür zum Medizinstudium, die sich mit unterschiedlichen Schlüsseln öffnen lässt.
Dieses System sorgt dafür, dass vielfältige Talente eine Chance bekommen. Es belohnt sowohl akademische Überflieger als auch Menschen mit praktischem Geschick und persönlicher Eignung. Die richtige Vorbereitung ist dabei das A und O, wie du auch in unserem ultimativen Erfolgsplan zur Medizinstudium-Vorbereitung nachlesen kannst.
Die folgende Infografik fasst die zentralen Säulen für eine erfolgreiche Bewerbung noch einmal visuell zusammen.
Man sieht sofort: Neben einer Top-Abiturnote sind der TMS und praktische Erfahrungen die entscheidenden Bausteine, um sich den Traum vom Medizinstudium zu erfüllen.
Wie du deine Chancen mit dem TMS und Praktika verbesserst
Ein super Abi ist eine tolle Sache, aber es ist längst nicht mehr die einzige Eintrittskarte ins Medizinstudium. Die Unis wollen heute mehr sehen – sie suchen nach engagierten und vielseitigen Persönlichkeiten. Gerade im Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH), über das die allermeisten Studienplätze vergeben werden, kannst du mit zusätzlichen Qualifikationen ordentlich punkten und dich in der Rangliste nach oben katapultieren.
Stell dir deine Bewerbung am besten wie ein Puzzle vor. Deine Abiturnote ist das größte und wichtigste Teil, klar. Aber erst die kleineren Teile – wie ein starkes TMS-Ergebnis oder spannende Praktika – machen das Bild komplett und deine Bewerbung wirklich überzeugend. Mit diesen zusätzlichen Bausteinen zeigst du den Unis, dass du nicht nur die Theorie draufhast, sondern auch die nötige Motivation und Praxistauglichkeit für den anspruchsvollen Arztberuf mitbringst.
Der TMS als Noten-Booster
Der Test für medizinische Studiengänge (TMS) ist wahrscheinlich das mächtigste Werkzeug, das du hast, um deine Abiturnote rechnerisch aufzuwerten. Fast jede medizinische Fakultät in Deutschland zieht das TMS-Ergebnis im AdH heran. Ein gutes Testergebnis kann eine durchschnittliche Note im Abizeugnis spürbar anheben und dir so die Tür zu deiner Traum-Uni aufstoßen.
Das Tolle am TMS: Er fragt kein Schulwissen ab. Stattdessen testet er kognitive Fähigkeiten, die im Medizinstudium und später im Arztberuf wirklich zählen. Denk an räumliches Vorstellungsvermögen, Konzentrationsfähigkeit oder das Verständnis für naturwissenschaftliche Texte. Der Schlüssel zum Erfolg liegt hier ganz klar in einer gezielten Vorbereitung, denn die Aufgaben sind sehr speziell. Um das Beste aus dir herauszuholen, solltest du dich intensiv mit den verschiedenen Aufgabentypen beschäftigen. Ausführliche Infos dazu, wie du am besten für den TMS üben kannst, findest du in unserem Leitfaden mit erfolgreichen Strategien und Tipps.
Ein überdurchschnittliches Ergebnis im TMS kann deine Abiturnote um bis zu 0,8 Notenpunkte verbessern. Das klingt vielleicht erstmal nicht viel, aber dieser Bonus kann den entscheidenden Unterschied machen und dich im Ranking an Dutzenden Mitbewerbern vorbeiziehen lassen.
Praktische Erfahrungen, die wirklich zählen
Neben dem TMS ist Praxiserfahrung eine weitere wichtige Voraussetzung für das Medizinstudium, um im Auswahlverfahren so richtig zu glänzen. Solche Erfahrungen beweisen dein echtes Interesse am Fach und geben dir schon mal einen ungeschminkten Einblick in den medizinischen Alltag. Viele Universitäten belohnen das mit wertvollen Bonuspunkten.
Hier sind ein paar Tätigkeiten, die bei den Auswahlkommissionen besonders gut ankommen:
- Abgeschlossene Berufsausbildung: Eine Ausbildung zum Notfallsanitäter, zur Pflegefachkraft oder zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) ist der absolute Hauptgewinn. Das zeigt nicht nur dein Interesse, sondern beweist auch, dass du belastbar bist und schon weißt, worauf du dich einlässt.
- Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder Bundesfreiwilligendienst (BFD): Ein ganzes Jahr in einer Klinik oder einer anderen medizinischen Einrichtung ist Gold wert. Du sammelst unbezahlbare Erfahrungen und zeigst, dass du soziale Kompetenz mitbringst.
- Längere Praktika: Auch mehrwöchige Praktika im Gesundheitswesen, zum Beispiel in einer Hausarztpraxis oder auf einer Krankenhausstation, können positiv ins Gewicht fallen.
- Wettbewerbe und ehrenamtliches Engagement: Hast du bei „Jugend forscht“ im Bereich Biologie oder Chemie mitgemacht? Engagierst du dich ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz oder den Maltesern? Super! Das zeigt Initiative, die weit über das hinausgeht, was die Schule von dir verlangt.
Wichtig ist aber: Jede Uni kocht hier ihr eigenes Süppchen und gewichtet die Kriterien unterschiedlich. Schau dir also ganz genau die Webseiten deiner Wunsch-Unis an, um herauszufinden, welche Qualifikationen dort die meisten Punkte bringen. So kannst du deine Stärken genau da ausspielen, wo sie am meisten zählen.
Dein Weg ins Studium – auch ohne Spitzen-Abitur
Was, wenn dein Abiturzeugnis nicht ganz für die Abiturbestenquote reicht? Keine Sorge, das ist noch lange kein Grund, den Traum vom Arztberuf an den Nagel zu hängen. Genau für solche Fälle wurde die Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) geschaffen. Sie ist deine große Chance, wenn du statt mit reinen Schulnoten lieber mit praktischer Erfahrung und deiner Persönlichkeit überzeugen willst.
Diese Quote umfasst immerhin 10 % aller Studienplätze und ist ganz bewusst notenunabhängig gestaltet. Hier zählt, was du außerhalb der Schule auf die Beine gestellt hast und wie gut du wirklich für diesen anspruchsvollen Beruf geeignet bist. Es ist der perfekte Weg für alle Praktiker, Quereinsteiger und diejenigen, die ihre Leidenschaft für die Medizin schon längst unter Beweis gestellt haben.
Mit Berufserfahrung und Engagement punkten
Der wichtigste Baustein in der ZEQ ist oft eine abgeschlossene Ausbildung in einem medizinnahen Beruf. Stell dir vor, du hast bereits als Pflegefachkraft, Notfallsanitäter oder Medizinische Fachangestellte (MFA) gearbeitet. Damit hast du einen unschätzbaren Vorteil, denn du weißt schon ganz genau, wie der Klinik- oder Praxisalltag wirklich aussieht.
Die Universitäten belohnen diese Vorerfahrung mit einer hohen Punktzahl, weil sie ein klares Signal für deine Motivation und Belastbarkeit ist. Aber auch andere Qualifikationen können dir hier die Türen öffnen:
- Anerkannte Dienste: Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder der Bundesfreiwilligendienst (BFD) im medizinischen Sektor wird ebenfalls hoch angerechnet.
- Ehrenamtliches Engagement: Bist du ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz, den Maltesern oder einer anderen Hilfsorganisation aktiv? Auch das zeigt dein soziales Engagement und kann wertvolle Punkte bringen.
- Besondere Preise: Eine Auszeichnung bei einem relevanten Wettbewerb wie „Jugend forscht“ im Bereich Biologie oder Chemie kann das Zünglein an der Waage sein.
Deine Persönlichkeit im Auswahlgespräch
Ein weiterer entscheidender Faktor in der ZEQ sind die persönlichen Auswahlverfahren. Hier wollen die Unis dich als Mensch kennenlernen. Deine soziale Kompetenz, deine Motivation und deine Kommunikationsfähigkeit stehen auf dem Prüfstand. Das passiert oft in Form von klassischen Auswahlgesprächen oder sogenannten Multiplen-Mini-Interviews (MMI).
Bei einem MMI durchläufst du mehrere kurze Gesprächsstationen, in denen du mit verschiedenen Szenarien konfrontiert wirst. Es geht weniger um auswendig gelerntes Wissen, sondern darum, wie du ethische Dilemmata löst, Empathie zeigst und unter Druck einen klaren Kopf bewahrst.
Sich auf diese Tests vorzubereiten, ist das A und O. Es geht darum, authentisch zu bleiben und deine Leidenschaft für die Medizin überzeugend rüberzubringen. Zeig, warum gerade du für diesen Beruf gemacht bist. Eine gezielte Vorbereitung auf den Medizinertest und die Auswahlgespräche kann dir helfen, deine Stärken klar zu präsentieren und die Zulassungskommission von dir zu überzeugen. Die ZEQ ist der beste Beweis dafür, dass die Voraussetzung für ein Medizudium weit mehr ist als nur eine Zahl auf dem Zeugnis.
Das Medizinstudium im Ausland als realistische Alternative
Wer in Deutschland einen Medizinstudienplatz ergattern will, braucht oft einen langen Atem und Nerven aus Stahl. Die Hürden sind hoch, der Wettbewerb ist riesig. Doch wenn hier eine Tür zugeht, öffnet sich woanders eine neue. Für Tausende von Bewerbern ist genau das die Lösung: ein Medizinstudium im europäischen Ausland. Das ist längst keine Notlösung mehr, sondern eine echt attraktive Option.
Gerade Länder wie Österreich, Ungarn oder die Niederlande stehen bei deutschen Abiturienten hoch im Kurs. Der Grund ist eigentlich ganz einfach: Dort wird oft anders ausgewählt. Statt stur auf den Numerus Clausus zu schauen, legen die Unis dort viel mehr Wert auf naturwissenschaftliche Eignungstests, ein überzeugendes Motivationsschreiben oder ein persönliches Gespräch.
Beliebte Länder und ihre Zulassungswege
Jedes Land kocht hier sein eigenes Süppchen, und die Spielregeln sollte man genau kennen. Ein genauer Blick auf die Anforderungen ist also Pflicht, bevor man sich Hals über Kopf ins Abenteuer stürzt.
- Österreich: Hier zählt einzig und allein das Ergebnis im MedAT. Das ist ein anspruchsvoller Aufnahmetest, der dein Wissen in Biologie, Chemie, Physik und Mathe abklopft, aber auch deine kognitiven Fähigkeiten prüft. Deine Abiturnote? Spielt dabei keine Rolle.
- Ungarn: An bekannten Universitäten wie der Semmelweis in Budapest läuft die Zulassung oft über Aufnahmeprüfungen in den Naturwissenschaften, gefolgt von einem persönlichen Gespräch. Ein riesiger Vorteil: Viele Studiengänge werden komplett auf Deutsch oder Englisch angeboten.
- Niederlande: Hier ist das dezentrale Auswahlverfahren, die „Decentrale Selectie“, das A und O. Die Unis schauen sich neben den Schulnoten auch ganz genau an, was du sonst noch so gemacht hast – außerschulische Aktivitäten, deine Motivation und die Ergebnisse von speziellen Tests.
Ein Studium im Ausland ist kein Plan B, sondern eine bewusste, strategische Entscheidung. Es erfordert Mut, Organisationstalent und die Offenheit, sich auf eine neue Kultur einzulassen. Dafür wirst du aber mit einer erstklassigen Ausbildung und unbezahlbaren Lebenserfahrungen belohnt.
Dieser Weg hat sich mittlerweile fest etabliert. Mindestens 9.100 Deutsche studieren bereits an ausländischen Hochschulen Medizin. Das sind fast 10 % aller deutschen Medizinstudierenden! Diese Zahl zeigt eindrucksvoll, wie international die Ausbildung und der Wettbewerb inzwischen geworden sind.
Kosten und Anerkennung in Deutschland
Klar, ein Studium im Ausland ist meistens nicht ganz billig. Je nach Land und Uni können da schon mal mehrere Tausend Euro Studiengebühren pro Semester zusammenkommen. Dazu kommen natürlich noch die Lebenshaltungskosten, die du vorher sorgfältig durchrechnen solltest.
Aber jetzt die gute Nachricht: Ein Medizinstudium, das du innerhalb der EU abschließt, wird in Deutschland in der Regel ohne Probleme anerkannt. Sobald du deinen Abschluss in der Tasche hast, kannst du die deutsche Approbation beantragen und ohne weitere große Hürden als Arzt in Deutschland durchstarten.
Falls du generell mit dem Gedanken spielst, eine Zeit lang ins Ausland zu gehen – sei es fürs Studium oder für andere Erfahrungen –, solltest du dich über die allgemeine Voraussetzungen für Auslandsaufenthalte schlau machen. Eine gute Planung ist der Schlüssel zum Erfolg und sorgt dafür, dass dein Traum vom Medizinstudium – egal ob in Deutschland oder im Ausland – am Ende auch wirklich wahr wird.
Die persönliche Eignung: Bist du wirklich aus dem richtigen Holz geschnitzt?
Eine Top-Abi-Note oder ein spitzenmäßiges Testergebnis sind super, keine Frage. Sie sind deine Eintrittskarte. Aber sie erzählen nur die halbe Geschichte. Im Arztberuf bist du nicht nur Kopf, sondern vor allem Mensch. Deshalb ist es brutal wichtig, dass du dich ganz ehrlich fragst, ob du persönlich für diesen Weg gemacht bist – mindestens genauso wichtig wie jeder Notenpunkt.
Mal dir den Alltag in der Klinik aus: ewige Schichten, emotionale Achterbahnfahrten und Entscheidungen, die über Gesundheit und Krankheit bestimmen. Genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Es geht um so viel mehr als nur Diagnosen zu stellen und die richtige Therapie zu finden.
Hier zählt mehr als reines Fachwissen
Im Herzen dieses Berufs stehen Fähigkeiten, die du in keinem Lehrbuch findest. Diese „Soft Skills“ entscheiden aber darüber, wie du mit Patienten und Kollegen klarkommst – und letztlich über deinen Erfolg. Deine Persönlichkeit ist dein wichtigstes Instrument.
Die folgenden Eigenschaften sind im medizinischen Alltag absolut überlebenswichtig:
- Extreme Belastbarkeit: Du musst mit massivem Stress, wenig Schlaf und der Last der Verantwortung klarkommen, ohne dass deine Konzentration oder dein Urteilsvermögen schlappmachen.
- Ein riesiges Maß an Empathie: Die Fähigkeit, dich in Patienten und ihre Familien hineinzuversetzen, ihre Ängste zu spüren und Trost zu spenden, ist das A und O. Du musst den Menschen hinter dem Krankheitsbild sehen.
- Ethisches Verantwortungsbewusstsein: Du wirst täglich mit kniffligen ethischen Fragen konfrontiert. Ein felsenfest verankerter moralischer Kompass und der unbedingte Wille, immer das Beste für den Patienten zu wollen, sind nicht verhandelbar.
- Kritische Selbstreflexion: Keiner ist perfekt. Die Bereitschaft, deine eigenen Entscheidungen zu hinterfragen, aus Fehlern zu lernen und dich immer weiterzuentwickeln, ist das Zeichen eines echten Profis.
Deine persönliche Eignung ist kein nettes Extra. Sie ist das Fundament, auf dem du eine erfolgreiche und erfüllende Karriere als Arzt aufbaust. Fachwissen kannst du dir aneignen – mentale Stärke und Mitgefühl musst du mitbringen.
Die Realität hinter dem Traum
Der Job ist oft viel weniger glamourös, als es in Serien aussieht. Er bedeutet, dass du mit Leid, Tod und harten menschlichen Schicksalen konfrontiert wirst. Frag dich ganz ehrlich: Bist du bereit, schlechte Nachrichten zu überbringen? Schaffst du es, eine professionelle Distanz zu wahren, auch wenn dich ein Fall emotional total mitnimmt?
Dein Antrieb muss tiefer liegen als der Wunsch nach hohem Ansehen oder einem sicheren Gehalt. Was es braucht, ist eine echte, von innen kommende Leidenschaft, Menschen zu helfen, und die Neugier, den menschlichen Körper bis ins Detail zu verstehen. Nur mit diesem inneren Feuer wirst du die gewaltigen Herausforderungen meistern, die das Studium und der Beruf später mit sich bringen.
Typische Fehler bei der Bewerbung zum Medizinstudium aus dem Weg räumen
Eine erfolgreiche Bewerbung fürs Medizinstudium ist kein Glücksspiel. Sie ist das Ergebnis einer richtig cleveren Strategie. Der ganze Bewerbungsmarathon ist ein komplexes Ding, bei dem schon kleine Fehler riesige Auswirkungen haben können. Es geht also nicht nur darum, die formalen Hürden zu nehmen, sondern auch die strategischen Fallstricke zu kennen und zu umgehen.
Stell dir deine Bewerbung wie das Zusammensetzen eines hochpräzisen Uhrwerks vor: Jedes Rädchen muss perfekt sitzen und zur exakt richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Ein einziges fehlendes oder falsch platziertes Teil, und das ganze Werk steht still. Sorgfältige, vorausschauende Planung ist daher dein wichtigstes Werkzeug auf dem Weg zum ersehnten Studienplatz.
Ohne Strategie und Organisation geht gar nichts
Der wohl häufigste Fehler? Eine fehlende oder völlig unrealistische Strategie. Bewirb dich bloß nicht blind bei allen denkbaren Universitäten. Schau dir stattdessen ganz genau an, welche Unis deine persönlichen Stärken – sei es ein herausragendes TMS-Ergebnis, eine abgeschlossene Ausbildung oder dein soziales Engagement – am stärksten gewichten.
Genauso kritisch ist das Management der Fristen. Die Termine, die du auf Hochschulstart.de findest, sind in Stein gemeißelt. Verpasst du eine Frist, ist der Traum für dieses Bewerbungsjahr sofort ausgeträumt. Nutze deinen Kalender, stell dir Erinnerungen – alles, was nötig ist, um diesen simplen, aber fatalen Fehler zu vermeiden.
Denk immer dran: Die Konkurrenz schläft nicht. Jedes Jahr scheitern Hunderte von Bewerbern nicht an ihren Noten oder Qualifikationen, sondern an organisatorischen Fehlern, die so leicht zu vermeiden gewesen wären. Eine perfekte Bewerbung ist vor allem eines: pünktlich und vollständig.
Die häufigsten Stolpersteine auf einen Blick
Damit du sicher durch den ganzen Prozess kommst, solltest du diese typischen Fehler unbedingt auf dem Schirm haben. Sie sind der häufigste Grund, warum eigentlich vielversprechende Bewerbungen am Ende doch im Papierkorb landen:
- Unvollständige Unterlagen: Check lieber dreimal, ob wirklich alle geforderten Nachweise, Zeugnisse und Bescheinigungen korrekt und vollständig hochgeladen sind. Ein fehlendes Dokument bedeutet oft das direkte Aus.
- Falsche Ortspräferenzen: Die Reihenfolge deiner Wunsch-Unis auf Hochschulstart.de ist von enormer strategischer Bedeutung. Eine unkluge Priorisierung kann dich einen Platz kosten, den du an einer niedriger priorisierten Uni sicher geglaubt hast.
- Fehleinschätzung der eigenen Chancen: Sei ehrlich zu dir selbst und bewerte deine Punktzahl in den verschiedenen Quoten realistisch. Konzentriere deine Energie und deine Strategie auf die Quote und die Hochschulen, bei denen du wirklich die besten Aussichten hast.
Wenn du diese Stolpersteine kennst und gezielt umschiffst, wird der Bewerbungsmarathon zu einem gezielten Sprint – direkt in deinen Traumstudienplatz.
Häufig gestellte Fragen zu den Voraussetzungen
Zum Schluss wollen wir noch ein paar der brennendsten Fragen klären, die uns immer wieder erreichen und die sich wohl jeder stellt, der vom Medizinstudium träumt.
Welchen NC brauche ich wirklich für Medizin?
Die eine magische Zahl gibt es hier leider nicht – der NC ist kein fester Wert, sondern ergibt sich jedes Semester neu aus dem Wettbewerb unter den Bewerbern. Klar ist aber: In der Abiturbestenquote bewegt sich der Schnitt fast immer um die 1,0.
Aber keine Panik! Über das Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) und die Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) kannst du deine Chancen auch mit einem Schnitt jenseits der 1,0 massiv verbessern. Es gibt also definitiv Wege am reinen NC vorbei.
Wie viele Bewerber gibt es auf einen Studienplatz?
Die Konkurrenz ist, um es milde auszudrücken, ziemlich groß. Zum Wintersemester 2024/25 kamen beispielsweise 32.966 Bewerber auf nur rund 10.219 Plätze. Das ist ein Verhältnis von gut 3:1.
Diese Zahlen zeigen, wie unglaublich wichtig eine durchdachte und strategische Bewerbung ist, um aus der riesigen Masse herauszustechen. Wenn du tiefer in die Statistiken eintauchen willst, bietet das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) spannende Einblicke.
Ein hartnäckiger Mythos besagt, dass man ohne ein 1,0-Abitur keine Chance auf einen Medizinstudienplatz hat. Die Realität sieht zum Glück anders aus: Ganze 70 % der Plätze werden über Verfahren vergeben, bei denen auch andere Qualitäten wie der TMS-Test, Berufserfahrung oder persönliche Eignung eine entscheidende Rolle spielen.
Zählen Wartesemester noch für die Zulassung?
Ein klares Nein. Die klassische Wartezeitquote, bei der man einfach nur Semester „absitzen“ konnte, wurde abgeschafft. Deine Wartezeit wird also nicht mehr direkt als Pluspunkt angerechnet.
Allerdings kannst du diese Zeit extrem sinnvoll nutzen! Eine medizinische Ausbildung, Praktika oder soziales Engagement bringen dir in der Zusätzlichen Eignungsquote (ZEQ) wertvolle Punkte ein und machen dich zu einem viel stärkeren Kandidaten. Die Zeit ungenutzt verstreichen zu lassen, ist also keine Option mehr.
Dein Weg durchs Medizinstudium ist anspruchsvoll, aber auch unglaublich spannend. Wir bei Animus Medicus möchten dich auf dieser Reise begleiten. Entdecke unsere einzigartigen Anatomie-Poster und Accessoires, die dir nicht nur beim Lernen helfen, sondern auch deine Leidenschaft für die Medizin jeden Tag aufs Neue entfachen.
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